Anforderungen
… an den Hundeführer
Der Hundeführer muss ein großes Maß an Zeit und Geduld mitbringen. Das Training findet mindestens einmal die Woche (Samstag) statt und dauert rund acht Stunden. Eine regelmäßige Teilnahme am Training ist notwendig, und zwar solange, bis der Hund aus Altersgründen ausscheidet. Das Training findet ganzjährig bei jedem Wetter im Freien statt – eine gewisse Unempfindlichkeit gegen Nässe und Kälte sollte also vorhanden sein. Da Du Helfer für andere Hunde sein wirst (ebenso wie andere Hundeführer für Deinen Hund), sollte es dir nichts ausmachen, im Unterholz zu liegen (Mücken und Ameisen im Sommer, Nässe und Kälte im Winter). Du solltest große Freude am Umgang und Spiel mit Hunden im Allgemeinen haben. Eine Tätigkeit oder Ausbildung im medizinischen Bereich ist keine Voraussetzung.
… an den Hund
Es gibt keine bestimmten Rassebevorzugungen oder Beschränkungen. In unserer Staffel arbeiten Labradore neben Mischlingen und Schäferhunden. Eine wichtige Voraussetzung für den Hund ist die körperliche Gesundheit. Soziale Verträglichkeit mit anderen Hunden setzen wir voraus. Einen gewissen Grundgehorsam ebenfalls. Da die Ausbildung rund drei Jahre dauert, sollte der Hund möglichst nicht älter als drei Jahre sein. Die Hunde müssen im Verlauf der Ausbildung zum Rettungshund die Fähigkeit erlangen, sich auch über schwierige Geländeoberflächen leichtfüßig zu bewegen. Dem werden wir unter anderem mit dem Training an unseren Geräten gerecht.
Flächensuche
Die Ausbildung zum Flächensuchhund bedeutet, dass der Hund auf Distanz Waldgebiete, Wiesen oder Felder zuverlässig absucht. Mit großer Ausdauer muss der Hund in verschiedenen Geländestrukturen selbständig die Witterung aufsuchen und ausarbeiten.
Anschließend folgt die Anzeige der aufgefundenen Person. Dabei ist eine optimale Zusammenarbeit mit dem Hundeführer gefragt. Denn auch auf Distanz muss das Lenken und Führen des Hundes funktionieren. So kann es sein, dass der Hund nochmal in einzelne Geländeabschnitte geschickt werden muss, um die gesamte Abdeckung des Geländes zu gewährleisten.
Trümmersuche
Die Ausbildung zum Trümmersuchhund basiert auf den Grundlagen der Flächensuche. Jedoch sind die Anforderungen an die Teams noch umfangreicher, da die Einsatzlagen in der Regel deutlich unübersichtlicher sind.
Sie kommen bei Gebäudeeinstürzen (bspw. durch Gasexplosion) zum Einsatz und dürfen keine Schwierigkeiten mit unangenehmen Untergründen oder schwerer Begehbarkeit haben. Unbeeindruckt von lauten Umgebungsgeräuschen und unangenehmen Gerüchen müssen sich die Hunde zuverlässig auf ihre Arbeit konzentrieren.
Der Hundeführer muss gemeinsam mit seinen Führungskräften die Lage beurteilen und die mit dem Einsatz verbundenen Gefahren abschätzen. Eine Verletzung des Hundes kann bei einem realen Trümmereinsatz nie ausgeschlossen werden. Daher ist es um so wichtiger, dass sich der Hund jederzeit kontrollieren und zuverlässig lenken lässt.
Mantrailer
Der Mantrailer sucht immer eine ganz bestimmte Person. Den Suchauftrag erhält er anhand eines Gegenstandes, an dem der Geruch der vermissten Person haftet. In der Regel beginnt die Suche an der Stelle, an der die Person zuverlässig das letzte Mal gesehen wurde oder losgegangen ist. Ab dieser Position verfolgt der Mantrailer die Spur der Person.
Die Ausbildung ist sehr umfangreich. Neben den Schwierigkeiten, die dem Hund während seiner Arbeit auf der Spur begegnen, muss sichergestellt werden, dass der Hund nur die aufgezeigte Spur verfolgt. Auch unter Ablenkung muss der Hund in der Lage sein, die richtige Person anhand des Geruchsbildes zu identifizieren.